Weihnachten und ich mach mal wieder alles anders

Ich fange so langsam an gelassen zu werden, deswegen auch meine Schreibfaulheit. Aber Ihr konntet ja auf Dagmar`s Blog  lesen, was wir zwischenzeitlich so erlebt haben.

Ja, Weihnachten - seit die Kinder erwachsen sind hat dieses Fest für mich keine Bedeutung mehr. Als bekennender Konsumverweigerer fall ich ja eh schon mal durch das gesellschaftliche Gitter und irgend etwas zu feiern, nur weil im Kalender so ein Termin steht, das liegt mir nicht.

Hier in Spanien ist es anders, da waren wir am 01. Advent bei den Einheimischen eingeladen, die da mit ihren Freunden sowas wie Jahresabschluss feiern, weil im Dezember dann alle mit ihren Familien beschäftigt sind und keine Zeit mehr haben. Traditionell wird dann am Strand eine Paella zubereitet.

Das haben wir dann Tage später mit unseren neuen Freunden Matze, Karl und Stella an der Steinplatte auch gemacht, Paella zubereitet auf dem Lagerfeuer mit dem Schwenkgrill...
Kochteam Dagmar und Karl

Das war vielleicht lecker und erst der Rioja dazu...

Mit den Dreien sind wir ne ganze Weile rumgezogen, weil`s einfach gepasst hat - eine wirklich schöne Zeit, diese Weihnachtszeit...

Dann sind Stella und Karl weiter nach Marokko und Matze und wir haben am Strand Sina kennengelernt, optisch ein Althippie so zwischen 60 und 70, die täglich mit ihren drei Hunden zum baden kam. Sina ist Schweizerin, die in Aguillas lebt und irgendwann kamen wir ins Gespräch. Sie lud uns zu ihrer Weihnachtsparty am 22.Dezember ein, wo sie in ihrem Haus mit ihrem großen Freundeskreisaus ganz Europa weihnachten feiert. Es war ein toller Abend, mit spanischer Gitarrenmusik, Flamenco, Gesprächen mit interessanten Menschen, Essen und trinken bis spät in die Nacht...
So liebe ich Weihnachten...

Sina ist auch die Veranstalterin der monatlichen Vollmondparty am Strand von Cabo Cope, zu der wir dann auch eingeladen wurden. Wir sind dann schon am 23.12. an diesen schönen Strand gefahren um mit anderen Bekannten (was haben wir schon viele Leute kennengelernt auf dieser Reise) am 24.12. ein schönes Lagerfeuer zu machen und zu feiern...

So liebe ich Weihnachten...

Jetzt sitzen wir am Strand in der Sonne, wo dieser Blogbeitrag entsteht, Dagmar macht grade Kaffee mit lecker Milchschaum und wir warten auf den Abend, die Vollmondparty, wenn der Mond aus dem Mittelmeer auftaucht geht es los, wieder mit Paella, Rotwein und Bier und spanischen Gitarren rund um das Mondscheinfeuer...

...so liebe ich Weihnachten !

Gegenwart schlägt Vergangenheit



2013

Viele Plätze, die ich schon im Winter 2013 besucht habe, habe ich auch jetzt angefahren und manchmal war es ein richtiges Déjà-vu…





2015

Was war mir diese Reise im Winter 2013 in Erinnerung, ja, sie war ständig so präsent, dass sie mein Leben regelrecht beeinflusst hat…


Jetzt bin ich wieder hier an der Costa Calida meine Depression hat mich wieder hierher getrieben wie 2013. 
Ja, mittlerweile ist mir bewusst geworden, dass ich schon 2013 unter einer Depression gelitten habe, vielleicht war es damals die erste kleine „Welle“ meiner heutigen Krankheit. Vielleicht wollte mein Hirn deswegen unbedingt wieder hierher, weil ich mich damals ganz gut erholt hatte.

Auch jetzt merke ich, dass es mir jeden Tag etwas besser geht, immer öfter kann ich das Leben hier im warmen Spanien genießen. Die erhoffte Ruhe kehrt so langsam ein. Ich fühle mich Stück für Stück bereiter für die im Frühjahr beginnende Therapie, die wohl in der Schwarzwaldklinik im Glottertal stattfinden wird (Ihr erinnert Euch ? - Professor Brinkmann und Co.).
Es ist tatsächlich die Klinik, die damals als Kulisse für die beliebte Fernsehserie herhalten musste.




 Seit dem letzten Post sind wir über die schöne Palmenbucht
ins Campo Monika gekommen um uns dort von den beiden Betreiberinnen Monika und Beata kulinarisch verwöhnen zu lassen,
den Nikolaustag zu feiern, 
um Wäsche zu waschen und um endlich die 3 Solarpanel auf dem Anhänger zu installieren.


3 Tage haben wir es ausgehalten, dann mussten wir wieder ans Meer, dieses Mal wieder ein Ort, den ich schon 2013 besucht habe, die Steinplatte neben der Palmenbucht.
2013 mit Hilmar und Heike

2015


Hier ist es so schön wie 2013, es ist und bleibt ein Traumstrand hier und wir werden sicherlich ein paar Tage bleiben.


Einfach treiben lassen...

...das wollte ich mit dieser Reise u.A. auch erreichen.

Loslassen von Zwängen, die man sich ja z.T. auch selbst auferlegt...

Raus aus der Mühle von Selbstorganisation, Planung und abarbeiten von Dingen...

Auch das wollte ich lernen auf dieser Reise. Und Ihr, liebe Leser, merkt, dass es scheinbar klappt, denn auch das regelmäßige Schreiben des Blog`s ist so ein Zwang.

Aber, heute ist ein Regentag, es stürmt und ist relativ kalt geworden in Spanien, Zeit zum Schreiben über die letzten Tage.

Mit meiner Depression geht es besser, seit ich hier in Spanien bin. Ich beschäftige mich mit ihr und mir und ich lerne wieder die schönen Dinge um mich herum zu sehen und zu genießen. Das war ja auch ein Ziel dieser Reise und es scheint zu gelingen.

Ich war auf einem Motocross-Rennen,

habe schon 2 kleinere Motorradtouren gemacht mit anderen Free-Living-Leuten vom Platz hier und ich hattte dabei wieder dieses "Grinsen" unter dem Helm, das man kennt als Motorradfahrer, wenn man über eine schöne Kurvenstrecke "wedelt".


 














Wir sind jetzt über eine Woche hier in Gandia auf diesem schönen Free-Living-Platz und ich habe es geschafft loszulassen.
Der Hänger wurde nicht weiter ausgebaut, obwohl es beim verladen der Sachen überall Probleme gibt. Ich habe die Zeit genossen,

die Natur und das Mittelmeer, die Sonne, die Hundespaziergänge

die abendlichen "Saufgelage" mit den anderen Aussteigern und Überwinterern hier am Platz,

das tägliche Leben im Wohnmobil mit Dagmar und Fanny

Alles in Allem fühle ich mich wohl hier, seit langer Zeit geht es mir "den Umständen entsprechend" (blöde Floskel, ich hasse sie) wirklich gut. Also werde ich mich in diesem Fluss weiter treiben lassen, schauen, was der nächste Tag bringt, genießen, was es zu genießen gibt, immer mit dem eigentlichen Ziel dieser Reise im Hintergrund "gegen meine Depression anzugehen, bis ich die Therapie mit den Fachleuten beginnen kann".

Ich habe heute mal ein Resümee der bisherigen Reise gezogen mit dem Ergebnis:


>>> alles richtig gemacht <<<



Freistehen in Spanien, spannend und immer was geboten…



Das Ebrotal war enttäuschend langweilig, das lag zunächst am Hochnebel in den wir nach anfänglichem Sonnenschein in den Bergen der Navara kamen und zum anderen daran, dass man entgegen dem Anschein der Straßenkarte den Ebro kaum zu Gesicht bekommt.
So sind wir durchgefahren bis wir das Ebrodelta erreichten und machten es uns auf einem kostenlosen Stellplatz mitten im Delta gemütlich für die Nacht. Trotz der angenehmen Temperaturen Abends war es nicht möglich draußen zu sitzen, die Mücken stürzten sich sofort auf alles, was sich bewegte und selbst Fanny fühlte sich nicht sehr wohl.
Am nächsten Tag probierten wir noch kurz einen Freistehplatz vorne am Meer aus, aber auch hier war die Mückensituation nicht anders.


Also weiterfahren, ich fand einen tollen Freistehplatz südlich von Peniscola am Rande des dortigen Naturschutzgebietes , direkt unter einem Leuchtturm bei Alcossebre. 

Hier verbrachten wir ein paar tolle Tage mit „Privatstrand“ bis das Wochenende kam und da wurde es unruhig auf unserem Platz. Wanderer, Angler und sonstige Ausflügler schlichen ständig ums WoMo. Nix wie weg zum nächsten Freistehplatz bei Gandia.

Ausblick von der Düne Richtung Meer







Ausblick von der Düne Richtung Stellplatz



Hier stehen nur Deutsche, u.A. auch Hanso, ein Rentner-Biker  aus dem Rheinland mit einer 1000er Fazer. Hier könnte es lustig werden, dachte ich und so wurde es dann auch. Am 2.Tag ging es gleich mal auf Motorradtour in die spanischen Berge.   

 


Als Biker alter Schule fuhr Hanso ohne Navi und so wurde es eine interessante Tour inklusive heftigem Verirren   
Aber es hat riesig Spass gemacht und die Truppe hier auf dem Platz passt prima zu uns. Morgen werden wir zusammen grillen und falls wir Freitag noch hier sind, dann gehen wir zusammen wandern. Ich werde berichten…





Salud !  
Schaut auch mal in Dagmars Blog liebe Leser, da könnt Ihr die Reise aus ihrer Sicht nachlesen

http://fr-ee639.blogspot.de/


Der Reisealltag…



…so soll`s Leben sein. Einfach drauf losfahren und stehen bleiben, wo`s schön ist, oder wenn man keine Lust mehr aufs Fahren hat.




Wir fahren erst einmal, und zwar täglich so um die 350km, damit wir gemütlich vorankommen, der Hund seine Zeit bekommt und wir mautfrei unterwegs sein können und von Land und Leute auch etwas sehen.


Die ersten Tage hatte ich wieder Schwierigkeiten, meine Psyche kam irgendwie nicht so richtig mit, das Reisen fiel ihr schwer  (ihr erinnert Euch, meine Depression begleitet mich auf dieser Reise)  und so musste Dagmar wieder mal einen Peter ertragen, der nicht einfach zu nehmen war. Nachdem ich mich selber nicht mehr ertragen habe, sind mir so einige Dinge aufgefallen, die mich negativ beeinflussen und seit ich mich damit beschäftigt habe, geht es mir und somit auch Dagmar wesentlich besser.




Erstes großes Ziel war es, an den Atlantik zu kommen, denn da will ich seit meinem letzten Besuch vor über 35 Jahren unbedingt wieder hin.  Der kostenlose Wohnmobilstellplatz Messanges Plage, nicht weit weg von der spanischen Grenze war genau richtig. Hier entstand zum ersten Mal auf dieser Reise der Wunsch mal einen Tag zu bleiben. Der Atlantik ist für mich total faszinierend, ich liebe diese Urgewalt der Natur, die man an seinen Stränden hautnah spüren kann.  


Fanny war völlig von der Rolle, ein riesiger Sandkasten, ein Hundeparadies…
 
Den zweiten Abend verbrachten wir am Strand mit Baguette, Rotwein und Käse. So saßen wir im Sand und verabschiedeten die Sonne. Fanny beeindruckte dieses Naturschauspiel wenig, sie tobte die ganze Zeit mit einem Hundekollegen durch den Sand. So hatte jeder seinen Spaß.


Trotz dieser tollen Eindrücke entschieden wir weiter Richtung Spanien zu fahren. Portugal werden wir  auslassen. Die Reise soll keine Hetze werden, es soll etwas Ruhe und Gelassenheit einkehren, denn genau deshalb bin ich ja unterwegs. 

Ich will Ruhe finden, ich will tolle Eindrücke, Erlebnisse  und Momente sammeln die mich wieder in ein schönes Leben mit Genuss, Spaß, Liebe und Lachen zurück bringen.

Nächstes Ziel ist den Ebro entlang zu fahren hinunter bis zum Ebro-Delta, wo sich dieser gewaltige Fluss ins Mittelmeer ergießt.