Luft für's Fahrwerk

Der Anhängerbetrieb brachte es an den Tag. Die Blattfedern der Hinterachse sind zu schwach,  der Hymer hängt durch. Die Anschlaggummis liegen auf.



Abhilfe schafft da nur ein Luftfahrwerk. Also ab zu ALKO, die machten uns das beste Angebot.
Puuuh !!
1200 € all inklusive.


Aber es gibt keine andere Möglichkeit und Sicherheit geht vor.

Das Fahrverhalten sollte sich nach dem Einbau deutlich verbessern und die Hinterachse hat somit auch eine 2-Kreis Niveauregulierung. Somit entfällt in den meisten Fällen das lästige "auf die Keile fahren" um das Fahrzeug auf den Stellplätzen auszurichten,  damit es gerade steht.



ALKO empfängt uns wie man es sich als Kunde wünscht. Besucherlounge mit Frühstück und Getränken, freies WLan und Ledersessel. So lässt sich's warten während der Hymer auf der Hebebühne steht und umgebaut wird.







Heute mittag geht's weiter nach München um noch ein paar Sachen aus der Lagergarage zu holen, die für die Reise benötigt werden.

Comic zum Verstehen...

Ich hab hier mal ein prima Comic gefunden für alle, die mal etwas mehr über meine Krankheit wissen möchten.

Hier der Link: http://www.storyfox.de/comic-ueber-depression/


...wieder ein Stück weitergekommen

Es lag mir noch irgendwie schwer im Magen, aber ich hab es bisher einfach nicht geschafft. Der Opel musste weg
 Im Dezember/Januar sind wieder Steuer und Versicherung fällig, das wären dann auch wieder rund 500€ nur damit er rumsteht und nicht mehr genutzt wird. Zufällig hab ich gestern mit dem Eckard, dem Betreiber des Freiburger WoMostellplatzes gesprochen und er riet mir aus eigener Erfahrung das Fahrzeug bei Ebay-Kleinanzeigen zu inserieren.
Gesagt, getan, Anzeige ausgefüllt und noch ohne Bilder online gestellt. 500€ sollte er bringen, für 990€ VHB hab ich ihn reingestellt. 10 Minuten später der Anruf des ersten Interessenten. Der wollte am Sonntag schon kommen und ihn mitnehmen. Mist, die Papiere sind im Hymer, der im Winterlager steht und die Winterreifen liegen noch in München...
Der Interessent kam trotzdem, Auto angeschaut, Probefahrt, verkauft für 800€ !!!

Man, ging das schnell, hab ich den etwa zu billig angeboten? Im Grunde sah er innen noch gut aus, war technisch voll OK und außen - naja, nicht mehr wirklich ein Highlight.

Egal, er ist weg, und ich hab ein Problem weniger. Am Freitag bekommt der Käufer noch die Winterreifen.
Morgen gibt es noch eine Inspektion am Hymer, Dienstag nochmal ein Besuch beim Psychopaten (oder wie heiß so ein Psychodoktor ?) und am Mittwoch nach München fahren, da gibt es noch ein paar Sachen abzuholen.

...die Abreise rückt näher

Der Süden ruft

Es gibt viel zu tun, vor unserer Abreise in den Süden. Nachdem die Wetterexperten ja einen Jahrtausendwinter (was immer das heißen soll) voraussagen, wird es Zeit unser mobiles Leben dem Wetter anzupassen.

Bisher hatten wir in Emmendingen ja bestes Spätsommerwetter, da war auch immer mal wieder ein lecker Eis drin,


Schöne Herbstwanderungen im Emmendinger Umland haben wir gemacht, 


ebenso wie das ein oder andere Fest besucht (hier Dreschischopffescht vom Musikverein Köndringen).




Dazwischen gab es immer mal wieder Tage, an denen es mir gar nicht gut ging. Meistens durch Einflüsse von Außen oder meine Dünnheutigkeit, die mich in ein psychisches „Tief“ zogen, aber auch Missverstehen zwischen Dagmar und mir. Obwohl ich dann verzweifelt versuche, aus diesem „Tief“ zu kommen, gelingt mir das doch leider sehr selten. Manchmal bin ich 2 Tage lang ganz in mich zurückgezogen und die Konversation mit mir ist dann nicht wirklich angenehm. Das ist dann für meine Mitmenschen wirklich nicht leicht und bringt diese teilweise an ihre Grenzen. Und ich sitz dann da und kann einfach nix tun, weil das Hirn völlig blockiert – schwer vorstellbar, ich weiß.

An guten Tagen schwing ich mich dann schon mal auf`s Motorrad und düse den Schauinsland hoch, diese 11,2km lange ehemalige Traditions-Bergrennstrecke ist ein Traum für Biker. Hier kann man das Motorrad so richtig wedeln lassen und Freitags ist auf dem Parkplatz der Holzschlägermatte ein tolles Motorradtreffen.

die Applauskurve



Mit Fanny fahr ich mit dem Radl oft in den Teninger Wald um dort auf dem Fitnessparcour zu laufen und meinen Body zu stählen. Fanny schaut meinem Treiben dann eher gelangweilt zu und ist froh, wenn ich fertig bin und sie wieder neben dem Fahrrad rennen kann.

Dann wird es Zeit für den endgültigen Umzug in den Luxushymer, der Holzhymer soll ins Winterlager. Also wird erst mal für Chaos gesorgt und alles aus dem Holzhymer ausgeräumt. Es werden 3 Haufen gemacht – umräumen – einlagern – wegwerfen.

Soll mal einer sagen, ein Mann hat wenig Schuhe, und das sind noch nicht mal alle…


…und das Einräumen der Sachen ist auch nicht ohne eine gewisse "Nervenbelastung"


Zwischendurch wird dann auch endlich der Anhänger gekauft, es ist ein Neufahrzeug geworden, das Angebot war einfach zu gut. Ohne Anhänger ist es für 2 Menschen mit Hund, die nur im Wohnmobil leben nicht möglich, alles was man braucht unterzubringen. Das Motorrad, 2 Fahrräder und der Hundeanhänger brauchen Platz.


...und irgendwann in nicht allzulanger Zeit soll ja Dagmar ihr eigenes Motorrad noch bekommen !

Kalt ist es geworden in Deutschland und die 150 Watt Solaranlage kam auf dem stromlosen und kostenlosen Wohnmobilstellplatz in Emmendingen an ihre Grenzen. Die topmoderne ALDE-Heizung im Luxushymer benötigt eine ganze Menge Strom für die diversen Pumpen in ihrem System.
Deshalb sind wir bei den trüben Wetteraussichten und den Temperaturen im einstelligen Bereich nach Freiburg auf den Wohnmobilstellplatz umgezogen.
Hier gibt es Landstrom und die Heizung kann bullern.
gemütlicher Stellplatz in Freiburg



…so sieht`s aus



Die meisten Leser dieses Blogs denken mittlerweile, dass ich ein Traumleben führe.
Stimmt, sie haben recht, das Leben, das ich momentan lebe habe ich mir schon sehr lange erträumt:

- im Wohnmobil leben
       - nicht arbeiten müssen
              - von Stadt zu Stadt reisen
                     - im Winter in den Süden fahren
                 -Hund, Motorrad, Sport treiben usw.
Von jetzt auf gleich bin ich dann in diesem „Traum“ gelandet, der sich eher wie ein Alptraum anfühlt, weil ich ihn nicht genießen kann. Ohne jede Vorbereitung und als Notlösung auf Grund meiner persönlichen Umstände „musste“ ich zum Aussteiger werden.




Der Grund dafür ist, seit dem Frühjahr leide ich unter…




und zwar so massiv, dass ich nun schon seit Mitte Juli 2015 krankgeschrieben bin.
Über Jahre haben sich die verschiedensten Dinge aufgestaut bis ich es in meinem Leben nicht mehr ausgehalten habe. Instinktiv habe ich das Richtige gemacht, und habe all die Dinge geändert, die mich in diese Krankheit getrieben haben.


Ø  Job gekündigt

Ø  Aus der Ehe gegangen

Ø  Raus aus den Steinwänden und erst mal ins Wohnmobil gezogen.

Bevor mir bewusst wurde, was wirklich mit mir los ist, sah mein Plan sah so aus:


Ø  im geerbten Elternhaus in Freiburg einen Neustart ins Leben versuchen.

Ø  Eine neue Arbeit suchen

Ø  An die alten Freundschaften anknüpfen

In Freiburg angekommen hat die freundliche Dame in der Freiburger Arbeitsagentur  mir endlich den Tritt gegeben und mich zum Arzt geschickt, weil sie sofort gemerkt hat, dass mit mir etwas nicht stimmen kann. 
Auch mein Versuch das Elternhaus zu beziehen ist nach 2 Tagen zu Ende gewesen. Das Elternhaus hat mich erdrückt und hätte mich zu neuen Problemen geführt. 


Ich habe begriffen, dass ich mit meinem Plan (Elternhaus, Arbeit suchen, Neustart) nicht gesund werden kann.
Also raus aus der Tretmühle, weiterhin im Wohnmobil leben und erst mal gesund werden.

Nach meinem Arztbesuch war die  Diagnose dann schnell da,  

depressive Episode, mittelgradig, mit somatischen Symptomen 
Behandlungsdauer 1-3 Jahre, frühester Therapietermin in der Tagesklinik im Frühjahr 2016






Boing !!!  Treffer, mitten in die Fresse

Diese Krankheit betrifft so viele Menschen in Deutschland, wird aber gesellschaftlich so gut wie totgeschwiegen. Ich schweige nicht, ich erzähle hier weiter meine Geschichte wie bisher, aber ich werde Euch auch schreiben, wie es mir mit dieser Krankheit geht und wie ich damit umgehe, dass ich dieses "Traumleben" nur schwer genießen kann. Das bedeutet, ich werde versuchen weiterhin interessante Berichte abzuliefern, aber auch nicht mehr verschweigen, wenn es mir nicht gut geht.
Was bedeutet es, Depressionen zu haben:
Man ist plötzlich ein anderer Mensch. Ich weiß am Morgen nicht, was es für ein Tag werden wird. Man ist sehr reduziert, ja teilweise richtig handlungsunfähig. Motivationsprobleme kommen, man ist antriebslos, manchmal ist einfach kein Verlass auf alte Fähigkeiten, es ist sehr schwierig, etwas  vorauszuplanen (der Anhängerkauf z.B. dauerte jetzt 3 Monate), es fehlt plötzlich die Fähigkeit Entscheidungen zu treffen.
Die Toleranzschwelle ist sehr niedrig, Emotionen kommen überfallartig, Dünnhäutigkeit ist da so ein gebräuchliches Schlagwort.
Und oft braucht man einfach nur Ruhe und keine störenden Einwirkungen von außen.






Deshalb ist der Entschluss gefallen, sich so vielen Einflüssen von außen zu entziehen wie möglich und nach Portugal / Spanien zu fahren um dort zu überwintern. Ruhe zu finden, versuchen mit sich selbst klar zu kommen, eine Art Selbsthilfe, da die Hilfe von Fachleuten ja frühestens im Frühjahr möglich sein wird.

Meine Freundin Dagmar, die mir eine sehr große Stütze beim täglichen Leben mit meiner Krankheit ist, Fanny und ich wollen Ende Oktober mit ihrem Hymer und dem neu erworbenen Anhänger im Schlepptau unsere Überwinterung starten, und Ihr liebe Leser könnt hier auf diesem Blog, aber auch auf Dagmars Blog

 „ www.fr-ee639.blogspot.de “ 

dabei sein und lesen, wie es uns geht, was wir so machen, wen wir treffen und wo wir sind und ob es mir gelingt, mit meiner Depression klarzukommen. 

Viel Spaß dabei